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1. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 44

1907 - Leipzig : Freytag
44 22. Maximilian I. 14931519. Der letzte Ritter. Maximilian I., auch Kaiser Max genannt, lebte zu einer Zeit, da das Rittertum sehr entartet war. Die Raubritter trieben wieder ihr schndliches Handwerk. Daneben herrschte das Faustrecht. Wenn zwei Ritter Streitigkeiten mit einander hatten, so suchten sie das Recht nicht bei der Obrigkeit, sondern sie sagten sich die Fehde, d. h. den Krieg an und zogen mit ihren Knappen und Reisigen gegen einander. Abb. 24. Kaiser Maximilian I. Wer dann die strkste Faust oder die meisten Fuste auf seiner Seite hatte, bekam Recht. Die Fehden kamen gar nicht mehr zur Ruhe, und es herrschte groe Unsicherheit im Lande. Weil Maximilian in dieser schlimmen Zeit noch einmal die Tugenden eines echten Ritters in sich vereinigte, hat man ihn den letzten Ritter genannt. Schon seine uere Erscheinung war ritterlich; denn er war von hoher, krftiger Gestalt mit blauen Augen und blonden Locken. Ritterlichen Mut zeigte er schon vor seiner Thronbesteigung auf der Jagd und im

2. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 30

1907 - Leipzig : Freytag
30 nahm Rudolf das Kruzifix vom Altare und sprach: Das Kreuz wird wohl die Stelle eines Zepters vertreten knnen." Und alle leisteten den Eid. Nur der mchtige und stolze Ottokar von Bhmen, der selbst den Knigstitel fhrte, weigerte sich, den armen Grafen als Kaiser anzuerkennen. Nach vergeblichen Vershnungsversuchen zog Rudolf mit Heeresmacht gegen ihn. Es kam zur Schlacht auf dem Marchfelde, in der der Hohenzoller Friedrich, Burggraf von Nrnberg, die Sturmfahne trug und durch seine Tapferkeit den Sieg fr Rudolf entschied. Ottokar selbst fand den Tod in der Schlacht. Rudolf und die Raubritter. Die brige Zeit seiner Regierung benutzte Rudolf dazu, Ruhe und Ordnung im Lande herzustellen, indem er gegen die Raubritter zu Felde zog und ihre Burgen brach. In Thringen zerstrte er 66 und in Schwaben und Franken 70 solcher Raubnester. Die gefangenen Ruber aber lie er ohne Rcksicht auf ihren Stand aufhngen. Denn er sagte: Ich kann keinen Menschen fr adelig halten, welcher die Armen beraubt und die Gerechtigkeit verletzt " Rudolfs Leutseligkeit. Seiutod. Im Verkehr mit seinen Untergebenen war Rudolf ein sehr leutseliger Herr. Jeder, ohne Unterschied des Standes, hatte freien Zutritt zu ihm. Als die Wache einst einen gemeinen Mann abweisen wollte, sagte Rudolf: Bin ich denn zum König gewhlt, da man mich hier einsperre?" An der Spitze seiner hungernden Soldaten begngte er sich mit einer Rbe. Einen Trunk Wasser, den man ihm brachte, wies er zurck, weil er fr einen zu viel und fr alle zu wenig sei. Meistens trug er einen einfachen, grauen Soldatenrock. So gekleidet kam er einst aus dem Lager in die Stadt Mainz. Er trat in das offene Haus eines Bckers, um sich zu wrmen. Die Frau, die ihn nicht kannte, schalt auf ihn und alle Soldaten des Knigs, und als Rudolf nur lchelte, go sie ihm einen Kbel Wasser der. Der König blieb gelassen und ging triefend in das Lager zurck. Am Mittag aber schickte er der Frau durch einen Diener einen Korb mit Abb. 14. Graf Rudolf von Habsburg.

3. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 65

1907 - Leipzig : Freytag
65 einigen Monaten die Schulden, welche sein prachtliebender Vater hinterlassen hatte, bezahlen. Am kniglichen Hofe lebte man fast so einfach wie in einem Brgerhause, und nur vier Gerichte duldete der König auf seiner Tafel. Auch in der Kleidung des kniglichen Hofstaates herrschte die grte Einfachheit und Sparsamkeit. Der König selbst arbeitete von frh bis spt mit Eifer und Gewissenhaftigkeit. Dasselbe forderte er aber auch mit groer Strenge von allen seinen'beamten und Untergebenen. Wegen seiner Strenge war er von seinen Untertanen mehr gefrchtet als geliebt. Seine liebste Erholung fand der König in dem sogenannten Tabakskol-legium. Das war eine einfache Abendgesellschaft, in welcher der König seine Generle und Minister, zu-weilen auch fremde Gesandte bei einem Glase Bier und einer Pfeife Tabak zwanglos um sich versammelte. Es galt als groe Ehre, dazu eingeladen zu werden. Sorge fr Heer und Schule. Durch seine Einfachheit und Sparsamkeit bewirkte der König, da die Einknfte des Staates in kurzer Zeit von 2x/2 auf 7 Millionen Taler stiegen. Das Geld verwandte der König in erster Linie zur Vergrerung und Ausbildung seines Heeres. Fr seine lieben blauen Kinder", wie er seine Soldaten zu nennen pflegte, war ihm keine Ausgabe zu groß. Er brachte die Zahl seiner Soldaten von 50 000 auf 83 000 Mann. Mit Hlfe des Herzogs Leopold von Anhalt-Dessau oder des alten Dessauers" erhielt das Heer eine strenge, aber vor-zgliche Ausbildung, so da es bald in ganz Europa berhmt ward. Eine besondere Vorliebe hatte der König fr seine sogenannten langen Kerls". So nannte er fein Potsdamer Leibregiment, das aus 2400 baumlangen Riefen bestand, von denen der grte 2,57 m und der kleinste 1,87 m ma. Sie lie er durch seine Werber mit Geld, List und Ge- 38 Riesengardist, walt aus allen Lndern zusammenholen, und an ihnen hatte er seine grte Freude. Auch fr Kirche und Schule sorgte der König. Er lie Gottes-Huser bauen und stellte Feldprediger an. Er ist der eigentliche Vater der preuischen Volksschule. Denn in jener Zeit gab es noch sehr wenig Schulen. Die meisten Menschen wuchsen ohne allen Unterricht auf und konnten weder lesen noch schreiben. Das sollte anders werden. Der König lie der 1800 Schulen bauen und zwang die Eltern, ihre Kinder vom 6. bis zum 12. Jahre in die Schule zu schicken. Er selbst besuchte

4. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 70

1907 - Leipzig : Freytag
70 wandelte er in fruchtbare Wiesen und Felder. Fr Handel und Gewerbe sorgte er durch Anlage von Straen, Kanlen und Fabriken. Er war ein wahrer Vater seines Landes und Volkes und regierte mit Gerechtigkeit, wie besonders die Geschichte von Friedrich dem Groen und dem Mller beweist. In der Nhe des kniglichen Lustschlosses Sanssouci befand sich nmlich eine Mhle, deren Geklapper den König oft in seinen Ge-danken strte. Deshalb lie er den Mller kommen, um ihm die Mhle abzukaufen. Als die-ser sich weigerte, sprach der König unwillig: Wei er auch wohl, da ich seine Mhle umsonst habenknnte?"Ja", erroibertedermller, wenn das Kammergericht in Berlin nicht wre! "Lchelnd fgte sich der König und hielt fortan gute Nachbarschaft mit dem. Manne. Friedrichsle-bensweise und - Tod. Den ganzen Tag vom frhen Morgen bis zum spten Abend war Friedrich unausge-setzt ttig, Er hate nichts so sehr als den Miggang und Abb. 43. König Friedrich Ii. pflegte zu sagen: Nichts hat mehr hnlichkeit mit dem Tode als der Miggang." Selbst als er alt und krank geworden war, kam er mit gewohntem Eifer feinen Herrscherpflichten nach. Zur Erholung liebte er das Fltenspiel und die Unterhaltung mit geistreichen Mnnern. Nachdem er noch am Tage vor seinem Tode zu arbeiten versucht hatte, starb er im Jahre 1786 in einem Alter von 74 Jahren und wurde in der Garnisonkirche zu Potsdam beigesetzt. Schon zu seinen Lebzeiten war er der Liebling des Volkes gewesen. Wenn er durch

5. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 54

1907 - Leipzig : Freytag
54 nahm Rudolf das Kruzifix vom Altare und sprach: Das Kreuz wird woh die Stelle eines Zepters vertreten knnen." Und alle leisteten den Eid. Nur der mchtige und stolze Ottokar von Bhmen, der selbst den Knigstitel fhrte, weigerte sich, den armen Grafen als Kaiser anzuerkennen. Nach vergeblichen Vershnungsversuchen zog Rudolf mit Heeresmacht gegen ihn. Es kam zur Schlacht auf dem Marchfelde, in der der Hohenzoller Friedrich, Burggraf von Nrnberg, die Sturmfahne t lrug und durch seine Tapferkeit den Sieg fr Rudolf entschied. Ottokar selbst fand den Tod in der Schlacht. Rudolf und die Raubritter. Die brige Zeit seiner Regierung benutzte Rudolf dazu, Ruhe und Ordnung im Lande herzustellen, indem er gegen die Raubritter zu Felde zog und ihre Burgen brach. In Thringen zerstrte er 66 und in Schwaben und Franken 70 solcher Raubnester. Die gefangenen Ruber aber lie er ohne Rck-ficht auf ihren Stand aufhngen. Denn er sagte: Ich kann keinen Menschen fr adelig halten, welcher die Armen beraubt und die Rudolfs Leutseligkeit. Sein Tod. Im Verkehr mit seinen Untergebenen war Rudolf ein sehr leutseliger Herr. Jeder, ohne Unterschied des Standes, hatte freien Zutritt zu ihm. Als die Wache einst einen gemeinen Mann abweisen wollte, sagte Rudolf: Bin ich denn zum König gewhlt, da man mich hier einsperre?" An der Abb. 22. tf Rdls on Spitz- feiner hungernden Soldaten begngte Habsburg. er slch mit einer Rbe. Einen Trunk Wasser, den man ihm brachte, wies er zurck, weil er fr einen zu viel und fr alle zu wenig sei. Meistens trug er einen einfachen, grauen Soldatenrock. So gekleidet kam er einst aus dem Lager in die Stadt Mainz. Er trat in das offene Haus eines Bckers, um sich zu wrmen. Die Frau, die ihn nicht kannte, schalt auf ihn und alle Soldaten des Knigs, und als Rudolf nur lchelte, go sie ihm einen Kbel Wasser der. Der König blieb gelassen und ging triefend in das Lager zurck. Am Mittag aber schickte er der Frau durch einen Diener einen Korb mit

6. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 68

1907 - Leipzig : Freytag
68 37. Maximilian I. 14931519. Der letzte Ritter. Maximilian I., auch Kaiser Max genannt, lebte zu einer Zeit, da das Rittertum sehr entartet war. Die Raubritter trieben wieder ihr schndliches Handwerk. Daneben herrschte das Faustrecht. Wenn zwei Ritter Streitigkeiten mit' einander hatten, so suchten sie das Recht nicht bei der Obrigkeit, sondern sie sagten sich die Fehde, d. h. den Krieg an und zogen mit ihren Knappen und Reisigen gegen einander. Abb. 32. Kaiser Maximilian I. Wer dann die strkste Faust oder die meisten Fuste auf seiner Seite hatte, bekam Recht. Die Fehden kamen gar nicht mehr zur Ruhe, und es herrschte groe Unsicherheit im Lande. Weil Maximilian in dieser schlimmen Zeit noch einmal die Tugenden eines echten Ritters in sich vereinigte, hat man ihn den letzten Ritter genannt. Schon seine uere Erscheinung war ritterlich; denn er war von hoher, krftiger Gestalt mit blauen Augen und blonden Locken. Ritterlichen Mut zeigte er schon vor seiner Thronbesteigung auf der Jagd und im

7. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 89

1907 - Leipzig : Freytag
89 einigen Monaten die Schulden, welche sein prachtliebender Vater hinterlassen hatte, bezahlen. Am kniglichen Hofe lebte man fast so einfach wie in einem Brgerhause, und nur vier Gerichte duldete der König auf feiner L,afel. Auch in der Kleidung des kniglichen Hofstaates herrschte die grte Einfachheit und Sparsamkeit. Der König selbst arbeitete von frh bis spt mit Eifer und Gewissenhaftigkeit. Dasselbe forderte er aber auch mit groer Strenge von allen seinen Beamten und Untergebenen. Wegen seiner Strenge war er von seinen Untertanen mehr gefrchtet als geliebt. Seine liebste Erholung fand der König in dem sogenannten Tabakskol-legium. Das war eine einfache Abendgesellschaft, in welcher der König feine Generle und Minister, zu-weilen auch fremde Gesandte bei einem Glase Bier und einer Pfeife Tabak zwanglos um sich versammelte. Es galt als groe Ehre, dazu eingeladen zu werden. Sorge fr Heer und Schule. Durch seine Einfachheit und Sparsamkeit bewirkte der König, da die Einknfte des Staates in kurzer Zeit von 2y2 auf 7 Millionen Taler stiegen. Das Geld verwandte der König in erster Linie zur Vergrerung und Ausbildung seines Heeres. Fr seine lieben blauen Kinder", wie er seine Soldaten zu nennen pflegte, war ihm keine Ausgabe zu groß. Er brachte die Zahl seiner Soldaten von 50 000 auf 83 000 Mann. Mit Hlfe des Herzogs Leopold von Anhalt-Defsan oder des alten Dessauers" erhielt das Heer eine strenge, aber vor-zgliche Ausbildung, so da es bald in ganz Europa berhmt ward. Eine besondere Vorliebe hatte der König fr seine sogenannten langen Kerls". So nannte er sein Potsdamer Leibregiment, das aus 2400 baumlangen Riesen bestand, von denen der grte 2,57 m und der kleinste 1,87 m ma. Sie lie er durch seine Werber mit Geld, List und Ge- ^b. 46. Riesengardch. walt aus allen Lndern zusammenholen, und an ihnen hatte er seine grte Freude. Auch fr Kirche und Schule sorgte der König. Er lie Gottes-Huser bauen und stellte Feldprediger an. Er ist der eigentliche Vater der preuischen Volksschule. Denn in jener Zeit gab es noch sehr wenig Schulen. Die meisten Menschen wuchsen ohne allen Unterricht auf und konnten weder lesen noch schreiben. Das sollte anders werden. Der König lie der 1800 Schulen bauen und zwang die Eltern, ihre Kinder vom 6. bis zum 12. Jahre in die Schule zu schicken. Er selbst besuchte

8. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 94

1907 - Leipzig : Freytag
94 / \ wandelte er in fruchtbare Wiesen und Felder. Fr Handel und Gewerbe sorgte er durch Anlage von Straen, Kanlen und Fabriken. Er war ein wahrer Vater seines Landes und Volkes und regierte mit Gerechtigkeit, wie besonders die Geschichte von Friedrich dem Groen und dem Mller beweist. In der Nhe des kniglichen Lustschlosses Sanssouci befand sich nmlich eine Mhle, deren Geklapper den König oft in seinen Ge-danken strte. Deshalb lie er den Mller kommen, um ihm die Mhle abzukaufen. Als die-ser sich weigerte, sprach der König unwillig: Wei er auch wohl, da ich seine Mhle umsonst haben knnte?"Ja", erwidertedermller, wenn das Kammer -gericht in Berlin nicht wre!" Lchelnd fgte sich der König und hielt fortan gute Nachbarschaft mit dem Manne. Friedrichs Lebensweise und Tod. Den ganzen Tag vom frhen Morgen bis zum spten Abend war Friedrich unausge-setzt ttig. Erhate nichts so sehr als den Miggang und Abb. 51. König Friedrich Ii. pflegte zu sagen: Nichts hat mehr hnlichkeit mit dem Tode als der Miggang." Selbst als er alt und krank geworden war, kam er mit gewohntem Eifer seinen Herrscherpflichten nach. Zur Erholung liebte er das Fltenspiel und die Unterhaltung mit geistreichen Mnnern. Nachdem er noch am Tage vor seinem Tode zu arbeiten versucht hatte, starb er im Jahre 1786 in einem Alter von 74 Jahren und wurde in der Garnisonkirche zu Potsdam beigesetzt. Schon zu seinen Lebzeiten war er der Liebling des Volkes gewesen. Wenn er durch

9. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 17

1896 - Leipzig : Freytag
Die Alpen. 17 Beständen zusammen; zwischen ihnen breiten sich die mit großblumigen Kräutern bunt verzierten grünen Matten aus, welche im Sommer dem Vieh eine gnte Weide darbieten. Bei 2600 bis 2700 m kommen wir in die Region des ewigen Schnees. Die Vegetation wird spärlich; außer Flechten und Moosen kommen nur vereinzelt niedrige Kräuter vor. Aber die Tierwelt ist dort noch nicht erstorben. In den höchsten Höhen trifft man Alpenhasen, Murmeltier, Gemse und Steinbock, sowie Schneehuhn, Alpen krähe, Steinadler und Lämmergeier. Auf dem Eis des Gletschers selbst lebt der seltsame Gletscherfloh. Für das Klima Europas bilden die Alpen eine wichtige Scheide. Das fällt so recht in die Augen, wenn man von Norden nach Süden das Scheide. Gebirge überschreitet. An die Stelle der Fichten und Tannen und unserer Laubbäume treten auf der italienischen Seite Pinien und Cypressen, sowie immergrüne Sträucher, Orangen und Citronen oder gar Feigen. Die nach Süden geöffneten Thäler sind besonders warm und erscheinen geradezu wie Oasen eines weit südlicheren Landes. Die Alpen sind eine klimatische Provinz für sich. Sie haben auch ihre eigenen Witterungserscheinungen. So werden die Thäler der Nordseite Provinz, zuweilen heimgesucht von einem heißtrockenen Fallwind, dem Föhn, der oft gewaltigen Schaden anrichtet. Das Gebirge ist ferner ein Verdichter des Wasser- dampses in der Luft, die an feinen Gehängen aufsteigt; es ist ein regenreiches Gebiet. Der Südabhang empfängt den Niederschlag vornehmlich im Herbst, der Nordabhang im Sommer. Der Winter ist im allgemeinen die trockenste Zeit. Die Thäler, welche die Gewässer aus dem Gebirge hinaus in die § 14. umgrenzenden Ebenen führen, haben den Menschen die Wege in das Innere der Bergwelt gewiesen. Von allen Seiten sind sie eingedrungen und haben sich angesiedelt, wo es die Natur nur irgend erlaubte. Daher siud die Alpen heute ziemlich dicht bevölkert. Wald und Weide müssen vornehmlich den Unterhalt schaffen. Es kostet freilich oft viel Mühe und Arbeit, in jenen hohen Regionen das Leben zu sristen, aber dieser ernste Kampf ums Dasein hat die Alpenbewohner zu eiuem tüchtigen Menschenschlag erzogen. Es sind kräftige, rüstige Gestalten, abgehärtet, von kühner Entschlossenheit und ruhiger Ueberlegung, von Geradheit und Offenheit, beseelt von Liebe zu Freiheit und Vaterland. Bei ihrer Abgeschlossenheit von der Außenwelt halten sie fester an den althergebrachten Sitten und Gebräuchen, an Tracht und Mundart. Seit alters wohnen sie vorwiegend in dem sogenannten Schweizer- Hans, das mit seinem breiten, flachen Dache Wohnraum, Stall und Speicher zugleich überdeckt. Gefördert wurde die Ansiedluug durch den regen Verkehr, der das Berkehr. Gebirge durchzieht. Die Alpen stud läugst keine Völkerscheide mehr. 4 Schienenwege und gegen 40 sahrbare Straßen sühren heute über sie hin. Ule, Lehrbuch der Erdkunde. Ii. 2

10. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 382

1896 - Leipzig : Freytag
382 Das Leben auf der Erde. Edelmetalle Gold und Silber werden hauptsächlich in Australien, Amerika, Südafrika und Rußland gewonnen. Einfluß der geographischen Bedingungen. § 290. Verkehr und Handel erscheinen abhängig von der Ertragfähigkeit der verschiedenen Länder der Erde, sie werden geradezu durch die allgemeinen geographischen Verhältnisse in ihrer Entwicklung bestimmt. Eine solche enge Beziehung zwischen Natur und Mensch giebt sich aber überhaupt auf der Erde deutlich zu erkennen, sobald man Länder gleichartiger Beschaffenheit mit einander vergleicht. Die Geschichte, die Kultur, das Wesen eines Volkes hängt vielfach ganz von der Lage und der Natur des von ihm bewohnten Landes ab. Schon der räumlichen Verbreitung des Menschen sind in den Grenzen von Wasser und Land bedeutende Schraukeu gesetzt, die er lange nicht zu überschreiten vermochte. Inseln. Meerumschlossene Inseln haben daher oft eine eigenartige Bevölkerung mit einer selbständigen Geschichte, wie es England und Japan zeigen. Hat aber der Mensch auf das Meer sich hiuaus gewagt, dann erlangen die Jnfeln eine andere Bedentnng; sie treten in Berührung mit dem Weltverkehr und bilden nun die wichtigsten Förderer desselben. Jnselreiche Küsten sind darum oft geradezu die Grundlage für das kulturelle Aufblüheu einzelner Völker gewesen. Auf den Festländern sind die menschenleeren Sand- und Eis- wüsten und hohe Gebirge oft unüberwindliche Verkehrshindernisse. Halbinseln, welche durch diese Oberflächeubilduug von dem Festland getrennt sind, gleichen darum deu Inseln. Südenropa, Vorderindien und selbst Gcbirgc.korea bestätigen dies. Gebirge und unwirtliche Flachländer sind für sich wieder die Träger eigentümlicher Volksentwicklung. Hier zeigt selbst der Volkscharakter die Einwirkung der Natur. Die Schweizer, wie überhaupt die Alpeubewohuer, geben sich in ihrem ganzen Wesen durchaus als die Kiuder ihrer wilden Umgebung zu erkennen. Abgeschlossen nach außen bewahren die Gebirgsbewohner, wie uns unter anderen die Kaukasusvölker fehreu, leichter die althergebrachten Sitten und Gebräuche; der stete Kampf mit einer rauhen Natur macht sie kühn und ausdauernd, aber zuweileu auch roh und kriegerisch, sie werden unter dem sicheren Schutz ihrer für andere unzugänglichen Umgebung selbst zu Räubern. Steppen Gleich deutlich ist der Einfluß der öden Flachländer, der Steppen Wüsten, und Wüsten. Auch hier begegnen wir kräftigen, zähen, im ewigen Kampf ums Leben gestählten Bewohnern. Die leichte Bewegungsmöglichkeit auf deu weiten Flächen hat sie zu unsteten Wanderern, die Armut des Bodeus und wiederum der natürliche Schutz ihrer Umgebung vielfach zu habgierigen Räubern erzogen. Die Beduiuen, sowie die Tubu und Tuarik der Sahara sind typische Beispiele solcher Steppen- und Wüstenvölker.
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